NeMo.bil: Entwicklung eines Systems kooperierender Fahrzeuge für einen nachhaltigen, individualisierten Öffentlichen Verkehr (iÖV)

Eine individuelle öffentliche Mobilität, so komfortabel wie die Nutzung des eigenen PKW und mit einer bisher unerreichbaren energetischen Effizienz. Genau das möchte das Projekt NeMo.bil (Neue Mobilität) erreichen. Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) geförderteProjekt mit 20 Partnern soll als Leuchtturm für ganz Deutschland eine neue Form des nachhaltigen und bedarfsgerechten Personen- und Gütertransports im ländlichen Raum ermöglichen.

Dabei wird ein systemischer Ansatz verfolgt um die energetische Effizienz zu ermöglichen. Automatisierte kleinere Fahrzeuge (Cabs), die die ersten und letzten Meilen bedienen, vereinen sich auf längeren Strecken zu einem Konvoi, der von einem größeren automatisierten Fahrzeug (Pro) gezogen wird. Diese Cabs werden maximal 450 Kilogramm plus Batterie wiegen und Platz für bis zu vier Personen bieten. Die Pros dienen als mobile Ladesäule und ermöglichen im Konvoi höhere Reichweiten und Geschwindigkeiten. Die Kombination beider Fahrzeugarten bedeutet für das Gesamtsystem eine bisher unerreichbare energetische Effizienz.

Das Ziel des NeMo.bil Projektes ist die Umsetzung eines innovativen Mobilitätsansatzes, der erhebliche Verbesserungen in Nutzerakzeptanz, Kosten, Ressourceneinsatz und Emissionen hervorbringt. Zentrale Bestandteile sind kompakte, elektrifizierte und sehr leichte Fahrzeuge, die bedarfsgerechte Transportleistungen erbringen. Der bestehende öffentliche Nahverkehr wird durch NeMo.bil Fahrzeuge erweitert und die Attraktivität gesteigert. Das System ermöglicht eine individuelle öffentliche Mobilität, die so komfortabel wie die Nutzung des eigenen PKW sein wird.

Der Erfolg der Umsetzung ist mit zwei Kerninnovationen verknüpft: zum einen die Entwicklung einer nutzerzentrierten, offenen Steuerungs- und Betriebsplattform und zum anderen die Anpassung der automatisierten Fahrzeuge an die Systemanforderungen. Hierdurch kann die Innovationskraft und Zukunftsfähigkeit der deutschen Industrie unter besonderer Berücksichtigung kleiner und mittelständischer Unternehmen gestärkt werden.

Die TH OWL übernimmt dabei eine zentrale Rolle durch die Forschungsgruppe von Professor Dr.-Ing. habil. Ulrich Büker. Er verantwortet das Arbeitspaket zur Entwicklung der automatisierten Fahrfunktion der Cabs. Gemeinsam mit weiteren Partnern werden dabei die Sicherheitsanforderungen an die Fahrfunktion definiert, die notwendige Sensorik in das Fahrzeug integriert und die Software für das automatisierte Fahren entwickelt. Diese Forschung und Entwicklung trägt seinen Teil dazu bei, dass die Nutzung und der Betrieb der Fahrzeuge den Sicherheitsstandards entsprechen, so dass ein sicherer Personentransport gewährleistet wird.

Weitere Informationen gibt es auf der Webseite des Projektes unter www.nemo-bil.de.