5G gilt als Schlüsseltechnologie, um die digitale Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft zu beschleunigen. Neben höheren Datenübertragungsraten wird die Übertragung in Echtzeit sowie die Vernetzung von Maschinen, Anlagen und Robotern in der Industrie möglich. Auch in der Region Ostwestfalen-Lippe wird viel Arbeit in die Entwicklung und Forschung für die 5G Technologie gesteckt. Am Institut für industrielle Informationstechnik (iniT) der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe ist der wissenschaftliche Mitarbeiter Arne Neumann der Experte, wenn es um das Thema 5G geht. Jüngst sprach er bei zwei Veranstaltungen über die Möglichkeiten, die der neue Mobilfunkstandard mit sich bringt.
Bei der Online-Veranstaltung „5G – Netzwerk in OWL“ der IHK Bielefeld mit rund 40 Teilnehmern beleuchtete Arne Neumann das Thema „5G als Vernetzungskonzept für die Produktion“. „Auch wenn die Funktionalität der verfügbaren 5G-Netze in den kommenden Jahren noch schrittweise erweitert wird, ist bereits jetzt der richtige Zeitpunkt für Unternehmen, die mit dieser Netzwerktechnik erzielbaren Mehrwerte in den eigenen Abläufen zu entdecken und zu erproben“, so Neumann.
Neben dieser eher regionalen Veranstaltung sprach Arne Neumann auch als Referent beim Online-Experten-Roundtable der Deutschen Medienakademie, welcher bundesweit Zuhörer fand. Das Thema hier lautete „WiFi 6 x 5G-Campus: Auf dem Weg zu einem neuen Gigabit-, Latenz- und Stabilitäts-Wettrennen“. Macht WLAN eine zweite Karriere? Ist WiFi 6 gegenüber WiFi 5 ein ähnlicher Sprung wie 5G gegenüber 4G? Wie sieht es mit Geschwindigkeit, Stabilität und Latenz im direkten Vergleich zu 5G ganz praktisch aus, „In-house“ genauso wie „Am-Haus“ und in Innenstädten? Diese und weitere Fragen wurden im Expertenkreis diskutiert.
Im Experten-Roundtable sprach Arne Neumann zu dem Thema „TACNET 4.0 – Integration Industrieller Kommunikationsnetze“ und stellte die am inIT betriebene Forschung zur industriellen Anwendbarkeit von 5G vor. „Die garantierte Zusicherung von Leistungsparametern bezüglich der Datenrate, der Übertragungsverzögerung und der Zuverlässigkeit von 5G Netzen ist ein entscheidender Fortschritt im Vergleich zu früheren Mobilfunkstandards mit vagen Versprechungen a la „max. 50 Mbit/s“, der die 5G Technologie für die Nutzung für verschiedene Anwendungsfälle im Produktionsumfeld interessant macht“, erklärte Neumann.
Am inIT wird die Forschung zu industriellem 5G durch das am 01. Januar 2021 neu gestartete und vom Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen im Rahmen des Förderwettbewerbs 5G.NRW geförderte Projekt 5G4Industry fortgeführt. „Für die Ausgestaltung nehmen wir immer gerne Impulse von den Unternehmen aus OWL auf“, freute sich Neumann. Das Projekt entwickelt ein Ressourcenmanagement und ein Planungswerkzeug, die auf industrielle Anforderungen und die Bedürfnisse von KMUs abgestimmt sind.