Gesundheitsminister Jens Spahn will das deutsche Gesundheitswesen digitaler machen. Ärzte sollen künftig nicht mehr nur Tabletten und Krücken verschreiben, sondern auch GesundheitsApps für mobile Geräte. Interessant sind solche Apps zum Beispiel für Diabetiker, die mithilfe der App ihren Zuckerspiegel dokumentieren. Ältere Menschen können sich via App daran erinnern lassen, regelmäßig zu trinken oder den Blutdruck zu messen. Studierende und Wissenschaftler des Studiengangs Medizin- und Gesundheitstechnologie an der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe haben eine App mit dem Namen „weCare“ entwickelt, die das Geh-Verhalten von älteren Patienten dokumentiert. Der Hintergrund ist, dass laut Forschern Morbus Parkinson am Gang der Patienten erkennbar ist, lange bevor andere Anzeichen der Krankheit auftreten. So können zum Beispiel die Schritte kleiner werden oder der Gang schlurfender. Smartphone und Wearables, wie zum Beispiel Fitnessarmbänder oder Uhren, erfassen die Gehweise der Patienten mithilfe von Sensoren. Daraus entsteht ein digitales Tagebuch. „Diese Daten können wertvolle Informationen für Ärzte und Pflegepersonal liefern und zum Beispiel einen Sturz verhindern“, erklärt Anton Pfeifer, der als wissenschaftlicher Mitarbeiter die Entwicklung der App „weCare“ betreut.
In den nächsten Schritten soll die App erstmalig in einer Studie erprobt werden, die in Kooperation mit dem Klinikum Lippe geplant ist. Ziel der Studie ist es, Patienten mit einem gestörten Gang digital in ihrem Alltag zu begleiten. Die App soll Auffälligkeiten automatisch erkennen und untersuchen, wie sich Medikamente auf die Bewegung der Patienten auswirken. Im Anschluss können die behandelnden Ärzte diese Erkenntnisse in die Therapie der Patienten
einbeziehen. Im Idealfall helfen die Daten, die Krankheit besser zu verstehen und die Therapie so auf die Patienten abzustimmen, dass sich ihre Lebensqualität verbessert.
„Digitale Technologien werden ihren Weg in die Medizin und Gesundheitsversorgung machen. Wichtig ist, dass Apps auf Smartphones den Menschen dienen und nicht umgekehrt“, erläutert Volker Lohweg, Professor des Studiengangs Medizin- und Gesundheitstechnologie und Leiter des Instituts für industrielle Informationstechnik (inIT) der TH OWL.
Die Studierenden des Studiengangs Medizin- und Gesundheitstechnologie lernen praxis- und forschungsnah. Dazu gehört die enge Kooperation mit Unternehmen aus dem Gesundheitssektor, wie Brasseler und dem Klinikum Lippe. „In diesem Studiengang bekommen Studierende das Rüstzeug, um die Technik für die Medizin der Zukunft zu gestalten“, sagt Gerd Kutz, Professor des Studiengangs Medizin- und Gesundheitstechnologie und Sprecher der Smart
Health Science an der TH OWL. Zu den Schwerpunkten des Studiums gehören Pharmatechnik, Bildverarbeitung, Mikrobiologie und Biomedizintechnik. Unternehmen aus der Gesundheitsbranche haben bundesweit hohen Bedarf an Ingenieurinnen und Ingenieuren mit diesem Spezialwissen.
Jetzt bewerben:
Im Studiengang Medizin- und Gesundheitstechnologie gibt es noch freie Plätze. Interessierte bekommen unter www.th-owl.de/medizin-und-gesundheitstechnologie weitere Informationen. Bewerbungen sind noch bis zum 20. September möglich.
Bei allgemeinen Fragen zum Studium hilft die Zentrale Studienberatung weiter. Bei spezifischen Fragen rund um das Thema Einschreibung und Bewerbung das Immatrikulationsamt.
Zentrale Studienberatung: E-Mail: studienberatung@th-owl.de
Telefon: 05261 702 2535
Immatrikulationsamt: E-Mail: immatrikulationsamt@th-owl.de
Bewerber Hotline: 0800 464 7695
(montags bis donnerstags von 9 bis 15 Uhr und freitags von 9 bis 13 Uhr)
Studium an der Technischen Hochschule OWL
Die Technische Hochschule OWL ist geprägt durch ihre drei Standorte Lemgo, Detmold und Höxter mit insgesamt zehn Fachbereichen. Über 6.600 Studierende legen hier in über 50 praxisnahen Studiengängen den Grundstein für ihre berufliche Karriere.