Die weitverbreitete Annahme, dass die Digitalisierung die Welt prognostizierbarer gestaltet, erweist sich als trügerisch. Im Gegenteil: Die exponentielle Geschwindigkeit des Wandels entzieht sich unserer herkömmlichen Erfassung. Das gegenwärtige Umfeld unterliegt einer derart schnellen Transformation, dass gestrige Erfahrungswerte innerhalb kürzester Zeit an Relevanz verlieren können.
Eine zentrale Frage, die Professor Löffl aufwarf, betrifft die Gestaltung der zukünftigen Gesellschaft: Werden wir passiv den Entwicklungen der digitalen Revolution gegenüberstehen und potenziell in eine Position des digitalen Proletariats gedrängt werden? Oder ergreifen wir die Möglichkeit, ein neues Paradigma von Arbeit und Wertschöpfung zu gestalten?
Es sei betont, dass in dieser Ära des beispiellosen Wandels kein Algorithmus in der Lage ist, uns die essentielle Verantwortung abzunehmen, wenn menschliche Arbeitskraft vermehrt durch maschinelle Prozesse substituiert wird.
Wir sollten uns bewusst machen, dass wir uns aktuell inmitten der bedeutendsten Transformation befinden, der sich der Homo sapiens seit seiner sesshaften Entwicklung gegenübersieht, so Professor Löffl.
Der Vortrag fand im Rahmen des Formats “Talks on Future World Empowerment“ des Fachbereichs Elektrotechnikund Technische Informatik in der speziell dafür eingerichteten Speakers Corner im Centrum Industrial IT auf dem Innovation Campus Lemgo statt. „Unsere internationalen Studierenden im Masterstudiengang Information Technology sollen ein ganzheitliches Verständnis von Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft entwickeln und mehr soziale Verantwortung übernehmen können. Das Ziel ist, dass die Studierenden als künftige Ingenieure und Informatiker aktiv an Lösungen für die großen Fragen unserer Welt und Menschheit mitarbeiten“ erläutert Initiator Jürgen Jasperneite, Professor an der TH-OWL und Leiter des Fraunhofer-Instituts in Lemgo das Ziel dieser Veranstaltungsreihe.