Algorithmen, intelligente Software und Roboter übernehmen zunehmend Aufgaben des Menschen. Das Auffassungsvermögen der „KI“ beschränkt sich schon längst nicht mehr lediglich auf die Speicherung von Daten. Analyse der Umgebung, autonomes Lesen und eigenes Sprachverständnis – selbstständige Bedienung eines Kraftfahrzeugs oder das Steuern einer gesamten Fabrik ist nicht fern. Wie beeinflusst diese Entwicklung der Künstlichen Intelligenz unser Leben, die Arbeitswelt und unser Menschsein? In ihrem Vortrag stellten die Lemgoer Forscher verschiedene Praxisbeispiele für intelligente technische Systeme vor und erläuterten, was man heutzutage überhaupt unter dem Begriff verstehen kann. „Intelligenz entsteht hier im Zusammenspiel von vielen einzelnen Teilen, die an sich überhaupt nicht intelligent sind“, so Niggemann.
Technische Systeme werden über entsprechende Elektronik gesteuert, über Sensorik, Kommunikation, Informationsverarbeitung und Aktorik, woraus ein geschlossener Wirkungskreis entsteht, mit dem man ein System automatisch laufen lassen kann. „Aber wo kommt jetzt die Intelligenz ins Spiel?“, fragte Jasperneite das Publikum. „Zum Beispiel durch den Einsatz fortgeschrittener Sensorik, damit ein System so sein Umfeld noch viel besser wahrnehmen kann, als es heute bereits möglich ist.“ Weiterhin werde es viele fortgeschrittene Systeme im Bereich Mensch-Technik-Interaktion geben und auch eine zunehmende Vernetzung dieser Systeme über das Internet mit anderen intelligenten Systemen werde sich verstärken, so Jasperneite. Eine Prognose für 2025 sei die Vernetzung von 50 Milliarden Dingen, wo täglich fünf Millionen weitere Dinge hinzukommen werden.
Beide Wissenschaftler betonten im Vortrag die Chancen und Risiken der Künstlichen Intelligenz, sowohl im Alltag wie auch im Einsatz in der Industrie. Die Zuhörer zeigten sich nicht nur begeistert von den Einblicken hinter die Lemgoer Forschungskulissen, auch die Live-Demo kam besonders gut beim Publikum an. Eine rundum gelungene und informative Veranstaltung, freuten sich auch die Professoren.
Das inIT der Hochschule OWL ist eine der tragenden Säulen des Technologie-Netzwerks „Intelligente Technische Systeme OstWestfalenLippe“ (it's OWL). Zusammen mit Weltmarktführern entwickeln die Experten intelligente Produkte und Produktionssysteme, welche das Tagesgeschäft unterstützen einfacher gestalten. Dieser Verbund erarbeitet Neuerungen in Bereichen von Automatisierungs- und Antriebslösungen über Maschinen, Fahrzeuge, Automaten und Haushaltsgeräte bis hin zu vernetzten Produktionsanlagen. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Zukunftssicherung des Hightech-Produktionsstandorts Deutschland.