Unter dem Thema „Können Maschinen denken? Eine intelligente Fabrik hautnah erleben“ lernten die Kinder anschaulich, wie eine intelligente Fabrik funktioniert und was dort erforscht wird. Ein wichtiges Zauberwort ist in diesem Zusammenhang „Industrie 4.0“, auch die vierte industrielle Revolution genannt. Bevor dieser Begriff genauer erläutert werden sollte, überlegten die Kinder zunächst, worum es sich überhaupt bei den vorausgegangenen industriellen Revolutionen handelte. Bei jeder Frage von Referentin Nissrin Arbesun Perez schnellten sofort einige Hände in die Luft, von Kindern, die es kaum erwarten konnten, diese zu beantworten. Reden durfte allerdings immer nur das Kind, welches die Stofftier-Eule (engl. „Owl“) der SmartFactoryOWL in der Hand hielt. Nachdem die Kinder wussten, dass bei der ersten industriellen Revolution Dampf- und Wasserkraft erstmalig zum Einsatz kamen, bekamen sie die Elektrizität der zweiten industriellen Revolution anhand einer Batterie erläutert. Jedes Kind erhielt dazu seine eigene Batterie sowie eine kleine Glühbirne, die sie dann selbst zum Leuchten bringen konnten. Überall im Seminarraum blitzten und blinkten Lichter auf. Eines der Highlights des Nachmittags stellte Roboter „Nao“ dar, der stellvertretend für die dritte industrielle Revolution zu Liedern wie „Gangnam Style“ oder „Macarena“ tanzte und die Kinder zum Mittanzen animierte. So wurde der Seminarraum kurzerhand in eine Disco umfunktioniert, bei der alle Kinder sichtlich Spaß hatten.
„Was allerdings die vierte industrielle Revolution genau ist, kann man momentan noch gar nicht richtig sagen, da wir uns gerade erst am Anfang dieser Phase befinden. Doch ihr seid diejenigen, die diese Revolution aktiv mitgestalten können“, verdeutlichte Perez. Diese Aussage sorgte bei den Kindern zunächst für Verwirrung, doch Perez erklärte, dass wir uns in ungefähr zehn Jahren inmitten dieser Revolution befinden werden und die Kinder dann in dem Alter sind, um diese maßgeblich zu beeinflussen. Roboter und Maschinen werden dann zum Beispiel in der Lage sein, untereinander zu kommunizieren, indem Informationen vom einem zum anderen Bereich geschickt werden, genau wie im menschlichen Körper. Diese Vorstellung sorgte für großes Erstaunen unter den Kindern. Um aufzuzeigen, was zum heutigen Zeitpunkt bereits möglich ist, kam eine Augmented-Reality-Brille zum Einsatz. Diese durfte ein Kind selbst testen, indem es eine virtuelle Lego-Eule zusammenbaute. Ein Freiwilliger ließ nicht lange auf sich warten, denn jedes Kind riss sofort die Hände in die Luft. Doch auch andere Kinder durften im Anschluss an das Seminar nochmal alles Präsentierte fleißig testen und Fragen stellen, während die Eltern geduldig warten mussten.
Die Kinder-Uni findet in regelmäßigen Abständen in Kooperation mit der Lippischen Landes-Zeitung statt.