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Staffelübergabe am inIT: Prof. Dr. Henning Trsek übernimmt die Institutsleitung

Nach der Vorstandssitzung am vergangenen Freitag übergibt Prof. Dr. Volker Lohweg nach sieben erfolgreichen Jahren die Leitung des Instituts für industrielle Informationstechnik (inIT) der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe (TH OWL) an Prof. Dr. Henning Trsek. In einem Interview geben sie Einblicke in bisherige Erfolge und zukünftige Pläne.

Die stellvertretende Leitung des inIT teilen sich ab sofort gleich zwei Personen: Prof. Dr. Ulrich Büker und Prof. Dr. Lukasz Wisniewski.

Staffelübergabe am inIT: Prof. Dr. Volker Lohweg (links) übergibt die Leitung des inIT an Prof. Dr. Henning Trsek (rechts).

Sie haben seit 2017 das inIT zusammen mit Prof. Dr. Carsten Röcker geleitet. Was haben Sie bis 2024 erreicht?

Volker Lohweg: Seit der Übernahme der Institutsleitung von Prof. Dr. Jürgen Jasperneite und Prof. Dr. Stefan Heiss haben wir intensiv daran gearbeitet, das inIT kontinuierlich weiterzuentwickeln und zu stabilisieren – auch finanziell. Insgesamt konnten wir in den Jahren von 2017 bis 2024 dafür sorgen, dass das Institut sehr gut dasteht.

Was sind Ihre Beweggründe, die Institutsleitung zu übernehmen?

Henning Trsek: Aktuell erleben wir am inIT einen Generationenwechsel. Während die jungen Professorinnen und Professoren bereits gut integriert sind, sind die erfahrenen älteren Kolleginnen und Kollegen noch immer aktiv. Dies ist der ideale Zeitpunkt, um die wertvollen Erfahrungswerte der älteren Generation an die jüngere weiterzugeben. Mit einem Wechsel zum jetzigen Zeitpunkt stellen wir sicher, dass der Generationenwechsel reibungslos funktioniert und das inIT weiterhin von der Erfahrung profitiert.

Was bleibt Ihnen als Institutsleiter eindrücklich in Erinnerung?

Volker Lohweg: Besonders eindrucksvoll ist für mich, dass wir es geschafft haben, trotz gelegentlich unterschiedlicher Sichtweisen, hervorragend zusammenzuarbeiten. Dies gilt sowohl auf Vorstandsebene als auch unter den Mitarbeitenden. Diese harmonische Zusammenarbeit ist nicht selbstverständlich und daher umso wertvoller.

Welche wichtigen strategischen Bereiche wollen Sie als erstes angehen?

Henning Trsek: Für den Start habe ich mir gemeinsam mit den stellvertretenden Leitungen Ulrich Büker und Lukasz Wisniewski vorgenommen, die Zusammenarbeit innerhalb unseres Standort-Ökosystems zu stärken. Dies betrifft die verschiedenen beteiligten Institutionen, sei es die Unternehmen im CIIT, die Hochschulinstitute oder die Kolleginnen und Kollegen beim Fraunhofer IOSB-INA. Hier gibt es bereits viele Schnittstellen, die wir noch weiter ausbauen können. Diese Zusammenarbeit wurde durch die Corona-Zeit erschwert, da die Interaktionen stark eingeschränkt waren. Wir müssen jetzt daran arbeiten, diese Verbindungen wieder zu intensivieren, um den Wissensaustausch zu fördern und die Anzahl der Personen zu erhöhen, die an einem gemeinsamen Ziel arbeiten.

Wie wichtig ist Ihnen das Marketing für ein Forschungsinstitut?

Volker Lohweg: Das Marketing ist für ein Forschungsinstitut von immenser Bedeutung, da Forschung nicht im luftleeren Raum stattfindet. Wir befinden uns im Wettbewerb mit anderen Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen und müssen die herausragenden Leistungen, die wir hier erbringen, durch gezieltes Marketing sichtbar machen. Dabei gibt es zwei wesentliche Aspekte: Zum einen die Wissenschaftscommunity, in der wir unsere Forschungsergebnisse thematisch platzieren, und zum anderen den Wissenstransfer in die Gesellschaft.

Der Bereich Marketing und Pressearbeit hat in der heutigen Zeit eine hohe Relevanz. Sehen Sie neue Wege, diesen Bereich auszubauen?

Henning Trsek: Ja, das sehe ich genauso. Aufgrund der hohen Relevanz haben wir in unserer neuen Konstellation beschlossen, die Verantwortlichkeiten aufzuteilen. In unserer neuen Struktur werden die stellvertretenden Institutsleiter jeweils eigene Verantwortungsbereiche übernehmen. Einer dieser Bereiche wird das Marketing und die Öffentlichkeitsarbeit sein. Dadurch gewährleisten wir, dass diese wichtigen Aufgaben nicht nur von einer Person getragen werden.

Wie stellt sich der „Forschungsmarkt“ aus Ihrer Sicht aktuell dar?

Volker Lohweg: Der Forschungsmarkt muss aus zwei Perspektiven betrachtet werden. Einerseits aus Sicht der Forschungseinrichtungen. Für das inIT kann ich sagen, dass wir in vielen unglaublich spannenden Themengebieten im Rahmen der intelligenten Automation tätig sind und in unseren Forschungsthemen großes Potenzial für die Zukunft sehen. Andererseits gibt es die politische Perspektive. Hier sehen wir Optimierungsbedarf sowohl auf Bundesebene als auch im Bundesland NRW. Forschung muss zukünftig höher priorisiert werden, denn in einer dynamischen Welt kann Deutschland nur durch Forschung und Entwicklung vorankommen.

Transfer ist in aller Munde. Sehen Sie im Transfer auch für Forschungsinstitute einen Mehrwert?

Henning Trsek: Ja, auf jeden Fall. Transfer gehört für uns als Professorinnen und Professoren zu unseren festgeschriebenen Dienstaufgaben. Ich glaube, das ist die Königsdisziplin: Die Methoden und Erkenntnisse, die wir in einer geschützten Umgebung erforscht haben, in die Praxis zu überführen und in Unternehmen und der Industrie anzuwenden. Das ist letztlich das Entscheidende, denn dadurch entstehen echte Partnerschaften und wirtschaftlicher Fortschritt und Wertschöpfung. Deshalb ist der Transfer definitiv ein sehr wichtiger und zentraler Punkt.

Was können Sie Henning Trsek mit auf den Weg geben?

Volker Lohweg: Zunächst einmal wünsche ich Henning, Ulrich und Lukasz großen Erfolg in der Zukunft. Das inIT ist mittlerweile 18 Jahre alt und somit volljährig. Die neue Institutsleitung wird es weiterhin zu neuen Höhen führen und noch erfolgreicher machen. Ich bin mir sicher, dass das gelingen wird.

Wie stellen Sie sich die Zusammenarbeit mit den anderen Instituten der TH OWL und dem Fraunhofer IOSB-INA vor?

Henning Trsek: Die bereits bestehende Zusammenarbeit kann noch weiter ausgebaut werden. Wir haben die Möglichkeit, über unsere Reallabore wie die Smart Factory OWL und die Future Food Factory OWL an sehr spezifischen Themen zusammenzuarbeiten. Darüber hinaus können wir in gemeinsamen Forschungsprojekten kooperieren. Diese Zusammenarbeit funktioniert bereits gut, und ich bin zuversichtlich, dass wir sie an verschiedenen Stellen noch weiter optimieren und ausbauen können.