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Innovative Digitalisierungslösungen für die Gesundheitsversorgung: Die Solutions23-Veranstaltung präsentiert Smart Health im Fokus von KI und Technologie

Innovation Campus Lemgo - Am 22. November 2023 bot die Solutions23-Veranstaltung des Instituts für industrielle Informationstechnik (inIT) der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe (TH OWL) einen tiefen Einblick in die zukünftige Entwicklung der Gesundheitsbranche. Unter dem Thema "Digitale Care- und Medizintechnologien: Smart Health – Wie KI und Digitalisierung die Gesundheitsversorgung transformieren" fand die Veranstaltung im InnovationSPIN statt und zog über 50 interessierte Teilnehmende an.

v.l. Volker Lohweg, Markus Rempe, Uwe Borchers, Anja Kröger-Brinkmann, Axel Schneider, Christoph Redecker, Christoph-Alexander Holst

Durch die Veranstaltung führte Uwe Borchers vom Zentrum für Innovation in der Gesundheitswirtschaft Ostwestfalen-Lippe (ZIG OWL), der zwischen den Vorträgen zu spannenden Fragestellungen anregte.

Die Veranstaltung startete mit einem Impuls von Prof. Dr. Volker Lohweg (inIT, TH OWL). Dabei betonte er die zentrale Rolle von Technologieentwicklung, Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz (KI) bei der Bewältigung aktueller Herausforderungen in der Gesundheitsversorgung. Lohweg hob hervor: "Es ist entscheidend, intensiver darüber zu sprechen, wie Technologieentwicklung, Digitalisierung und KI die Probleme und Herausforderungen in der Versorgung angehen können." Zudem gab er einen kurzen Einblick in zukunftsorientierte Forschungsprojekte und Studiengänge im Bereich Smart Health an der TH OWL.

Markus Rempe, Vorstandsvorsitzender der Lippe Bildung eG, legte den Fokus auf die regionale Bildungsförderung und die Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Fachkräftemangel im Gesundheitssektor. Er kündigte das Zukunftsprojekt "Zentrum Gesundheit" im Kreis Lippe an und unterstrich die Bedeutung von Netzwerken im technologischen Bereich. Rempe hielt fest: "Die Herausforderung wird zukünftig darin bestehen, Netzwerke im technologischen Bereich zu knüpfen. Auch im Kontext von Fachkräften sollten wir intensiver gemeinsam voranschreiten."

Prof. Dr. Christoph Redecker vom Klinikum Lippe präsentierte einen Gastbeitrag zum Parkinsonnetz OstwestfalenLippe+ (PNOWL+), einem interdisziplinären Netzwerk, das innerhalb eines Jahres erfolgreich etabliert wurde. Redecker erklärte: "Unser Ziel ist es, Parkinson-Patientinnen und -Patienten in Ostwestfalen-Lippe eine interdisziplinäre Versorgung zu bieten, ihre Lebensqualität zu verbessern und ihnen Zugang zu verschiedenen Therapieoptionen zu ermöglichen."

Prof. Dr. Anja Kröger-Brinkmann von der TH OWL begeisterte die Teilnehmenden mit einem Vortrag über 3D-Bioplotting und dessen Potenzial in der Medizin. Neben der Herstellung von Implantaten betonte sie die zukünftige Vision der Organgeneration mittels 3D-Druck. Kröger-Brinkmann sagte: "Wir sprechen nicht nur von einer Revolution in der Medizin, sondern vielmehr von einem Wandel, der die Art und Weise, wie wir medizinische Lösungen sehen und umsetzen, grundlegend verändern wird."

Das Co-Statement von Prof. Dr. Axel Schneider der Hochschule Bielefeld (HSBI) widmete sich der Technologie-Entwicklung in Ostwestfalen-Lippe und der Anwendung von KI im Gesundheitswesen. Er unterstrich die Bedeutung von Netzwerken in OWL, hob das neue Bewegungslabor in Bielefeld hervor und betonte die interdisziplinäre Zusammenarbeit der TH OWL und der HSBI.

Anton Pfeifer legte zunächst den Fokus bei seinem gemeinsamen Vortrag mit Christoph-Alexander Holst (beide inIT, TH OWL) auf die Parkinson-App ein. Er erklärte: "Unsere Idee ist es, Smartphones zu verwenden, um den an Parkinson erkrankten Menschen eine Art Datensatz zu geben, sprich, wir verfolgen das Bewegungsverhalten und die Navigation. Das Ganze soll kein fertiges System sein, sondern sich im Laufe der Zeit im Verbund zwischen Patientinnen und Patienten, Kliniken, Ärztinnen und Ärzten sowie Therapeutinnen und Therapeuten weiterentwickeln."

Im zweiten Teil des Vortrags präsentierte Christoph-Alexander Holst informativ über große Sprachmodelle und ihre Anwendungsmöglichkeiten. Kritisch diskutierte er die faktische Korrektheit von Sprachmodellen im medizinischen Bereich und betonte die Herausforderungen bei deren Anwendung in verschiedenen Kontexten. Holst sagte: "Wir möchten als Schnittstelle zwischen der Datensammlung und der Anwendung von Sprachmodellen agieren, um vorhandene Informationen zu verarbeiten und dann in angepasster Form nach außen zu geben."

Die Teilnehmenden nutzten die Pausen, um bei der Table Top Ausstellung spannende Einblicke in einzelne Forschungsprojekte zu erhalten. Ob 3D-Bioplotting oder Testen der Parkinson-App am XXL-Smartphone: Hier wurde nahezu jedes Interessensgebiet abgedeckt. Zudem fand ein reger Austausch in entspannter Atmosphäre statt.

Die Intitiatoren sind sich einig: Die Solutions23-Veranstaltung war ein voller Erfolg und ein gelungener Auftakt für die Veranstaltungsreihe.

Die Veranstaltungen „Digitale Care- und Medizintechnologien“ sind eine Gemeinschaftsinitiative des inIT – Institut für industrielle Informationstechnik der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe, TH OWL – Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe, Hochschule Bielefeld, CareTech OWL und ISyM – Institut für Systemdynamik und Mechatronik. Am 4. Dezember 2023 findet in Bielefeld die Partnerveranstaltung zum Thema „Humanmechatronik – Körpernahe Medizin- und Gesundheitstechnologien“ statt.