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Medica 2017: inIT präsentiert Forschungsprojekt „Projektwerkstatt Gesundheit 4.0“ auf internationaler Fachmesse

Die MEDICA ist die größte Veranstaltung und Medizinmesse für die Medizinbranche weltweit. In diesem Jahr präsentierte sich dort erstmals auch das Institut für industrielle Informationstechnik (inIT) mit seinem in 2016 gestarteten Forschungsprojekt „Projektwerkstatt Gesundheit 4.0“ in Halle 15, gemeinsam mit den Projektpartnern ZIG (Zentrum für Innovation in der Gesundheitswirtschaft OWL), InBVG (Institut für Bildungs- und Versorgungsforschung im Gesundheitsbereich, FH Bielefeld) und ISyM (Institut für Systemdynamik und Mechatronik, FH Bielefeld). Diese Messehalle bildet konkret die komplette medizinische IT inklusive wichtiger Schnittstellenaspekte interdisziplinär ab. Besucher konnten sich hier insbesondere über das gesamte Innovationsspektrum der Datengewinnung und –vernetzung mit den Trendthemen eHealth, mHealth und pHealth informieren.

inIT-Mitarbeiter Anton Pfeifer zeigte auf der Messe erste Projektergebnisse im Bereich „mobile Health“, dass beispielsweise eine Frühdiagnose von Parkinson-Erkrankungen ermöglichen soll. Das inIT erforscht dabei, wie eine Ganganalyse der Patienten mittels Smartphones und Datenanalyse erfolgen kann. Laut einer Studie von Deloitte und Bitcom e.V. (2016) besitzen 79% Prozent der Deutschen ein Smartphone, davon haben 42% eine App mit Gesundheits- oder Fitnessbezug auf dem Gerät gespeichert. „Die Einsatzmöglichkeiten von Smartphones und mobilen Devices für die Gesundheitsbranche sind daher vielfältig und bieten enormes Verbesserungspotential insbesondere in der Frühdiagnose von Krankheiten“, erläutert Prof. Volker Lohweg, Projektleiter und Direktor des inIT.

Personalisierte Medizin ermöglicht eine individuelle Nachhaltbarkeit von Krankheitsbildern. Indem diese Daten z. B. über mobile Geräte gesammelt werden, ermöglichen sie den Forschern neue medizinische und wissenschaftliche Erkenntnisse. Dies erleichtert später den Ärzten, eine Frühdiagnose zu stellen und Maßnahmen zur Prävention und Vorsorge zu treffen.

Die Lemgoer Wissenschaftler machen sich dabei ihre bisherigen Erfahrungen aus ihrer Forschungsarbeit im Bereich Condition Monitoring und preventive Maintenance zu Eigen. „Wir über- wachen große Maschinen und Anlagen besser als uns Menschen selbst. Hier müssen wir Möglichkeiten schaffen den Menschen mit seiner Gesundheit in den Mittelpunkt zu stellen, ohne die Datensicherheit aus den Augen zu verlieren. Für beides sind wir gut aufgestellt“ äußert sich Prof. Lohweg und startete diese Initiative am inIT. Die bisherigen Forschungserkenntnisse werden daher - soweit möglich - auf den Menschen adaptiert. Die Idee der Forscher: Perspektivisch sollen Kleinelektronik und Sensoren den Menschen beispielsweise im Haushalt unterstützen, um Vitaldaten wie etwas Blutdruck, Puls und Herzfrequenz zu sammeln und zu analysieren.

Das „Projekt Gesundheit 4.0“ befördert die digitale Transformation, indem die dynamischen Entwicklungen und Ideen aus dem Kontext der Industrie 4.0 mit Anwendungsfeldern der personenbezogenen Dienstleistungen im Gesundheitssektor zusammengeführt werden.

Weitere Informationen zum Forschungsprojekt: https://www.hs-owl.de/init/forschung/projekte/b/filteroff/403/single.html

Die Fachmesse MEDICA fand mit mehr als 5.100 Ausstellern aus 70 Nationen in 17 Messehallen vom 13. bis 16. November in Düsseldorf statt.