Ziel des Projektvorhabens „Mini6Ei“ ist die praxisnahe Validierung, Optimierung und Entwicklung eines Automationskonzepts für eine neue innovative minimalinvasive Messmethode zur Geschlechtsbestimmung von Hühnerembryonen bis zum sechsten Bruttag. Der zum Patent angemeldete Messvorgang erfolgt mit einer optischen Anregung der Eimembran mit einem Lichtstrahl, der die Embryovitalität nicht bedroht bzw. kaum beeinflusst. Darauf wird die optische Reaktion der Eimembran gemessen. Die geschlechtsspezifischen Unterschiede sind in den aufgenommenen Daten repräsentiert. Um die Unterschiede zu ermitteln, wird die Datenauswertung mit spezialisierten Algorithmen durchgeführt. Die weiterführenden Forschungsaktivitäten des Projekts fokussieren ein nicht invasives Verfahren mittels direkter Messung an der Kalkschale. Zur Validierung des Verfahrens und weiteren Optimierung sollen die zugrundeliegenden geschlechtsspezifischen Strukturen mittels biochemischer Analysen identifiziert werden.
Frau Prof.‘in Dörksen berichtete in einem weiteren Vortrag aus dem vorherigen Forschungsprojekt „Mob-ln-Ovo“. Das Forschungsteam hat eine mobile Vorrichtung entwickelt, die eine Geschlechtsbestimmung bei befruchteten Eiern ermöglicht. Das Verfahren nutzt Substanzen, die sich bei männlichen und weiblichen Küken im Ei unterscheiden. Durch einen Laser, der durch ein winziges Loch in der Eischale geleitet wird, werden diese Substanzen angeregt zu leuchten. Anhand des zurückgeworfenen Lichts kann das Geschlecht des Embryos bestimmt werden. Durch den Einsatz eines Algorithmus-Systems für maschinelles Lernen kann das Geschlecht anhand der Messdaten berechnet werden. Das Ziel des Projekts war es, die Trefferquote von bisher mindestens 98% bei wenige Tage alten bebrüteten Eiern weiter zu verbessern. Prof.‘in Dörksen freute sich: “Dieses Ziel haben wir erreicht und konnten damit einen wichtigen Grundstein für unser neues gemeinsames Forschungsvorhaben ‚Mini6Ei‘ legen.“
Dass die Chemie zwischen den Projektpartnern stimmt, war auf den ersten Blick zu erkennen, denn bereits vor der offiziellen Begrüßung wurden die ersten fachlichen Diskussionen im Hinblick auf die gemeinsame Forschungsarbeit geführt.
Zum Abschluss konnten sich die Gäste einen Einblick über den frisch eingeweihten InnovationSPIN im Rahmen einer Führung verschaffen. Die grundlegende Konzeptidee des InnovationSPIN als neue Austauschplattform für Bildung, Wissenschaft und Wirtschaft wird in Lemgo bereits gelebt. Die Gäste waren sichtlich vom Innovation Campus Lemgo beeindruckt.