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Interview mit unserem Auszubildenden Tomke Dickewied als Fachinformatiker

Tomke Dickewied befindet sich am Anfang seines zweiten Ausbildungsjahres am Institut für industrielle Informationstechnik (inIT) in Lemgo. Der 17-Jährige absolviert eine Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration. Wie er auf diese Ausbildung gekommen ist, was seine Aufgaben sind und welche Ziele er für die Zukunft hat, lest ihr hier in unserem Interview.

Tomke Dickewied an seinem Arbeitsplatz.

Du machst eine Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration, worum geht es da eigentlich genau?

Aktuell befasse ich mich in meiner Ausbildung mit dem Thema Netzwerk und Netzwerktechnik. Genauer gesagt um die Fragen wie Computer miteinander kommunizieren oder wie man gewisse Computeraufbauten oder IT Strukturen vernetzt, damit alles am Ende reibungslos funktioniert und vor allem auch sicher ist. Weitere Themen sind: der Aufbau, die Konfiguration und Inbetriebnahme von IT-Systemen und allgemeine Fragestellungen einer Unternehmens-IT, wie zum Beispiel die Planung von Softwareupdates, die Wartung von bestehenden IT-Systemen und die Beschaffung neuer Systeme.

Wie bist du auf die Ausbildung aufmerksam geworden?

Während meiner Schulzeit habe ich mich eigentlich erst immer in Richtung Abitur orientiert und dachte, ich würde danach gerne etwas Soziales machen oder Lehramt studieren. Allerdings war ich auch schon immer sehr an Technik interessiert und hatte immer viel Spaß an solchen Dingen. Dann hat mich meine damalige Lehrerin darauf aufmerksam gemacht, dass ich ja auch eine Ausbildung machen könnte, wenn ich schon meine Interessen kenne. Sie hat mir dann auch den Hinweis gegeben, dass hier am inIT diese Ausbildungsstelle ausgeschrieben ist. Ich habe mich dann beworben und wurde zum Glück auch angenommen. Mein Abi mache ich jetzt aber trotzdem noch nebenbei an einer Abendschule.

 Was hat dich daran gereizt, deine Ausbildung am inIT zu beginnen?

Erstmal hat mich dieser Forschungsaspekt und auch gerade der Forschungsbereich sehr interessiert. Themen wie Industrie 4.0 fand ich sehr interessant. Auch die Nähe hier zur Hochschule und den Studierenden finde ich super.

Wie sieht dein Arbeitsalltag aus? Was sind typische Aufgaben?

Wenn ich morgens im Büro ankomme, stemple ich mich natürlich als erstes für die Zeiterfassung ein und dann setze ich mich an meinen Schreibtisch und arbeite an meinen Projekten, die ich von meinem Ausbilder bekommen habe. Momentan bin ich weniger in der Systemintegration tätig, sondern mehr im Bereich der Programmierung und Anwendungsentwicklung. Zurzeit arbeite ich an einem Projekt, in dem ich einen Demonstrator für eine Probewebseite bastle. Von einem älteren Azubi habe ich gelernt Webseiten zu erstellen und betreue auch schon eine selber. Nebenbei habe ich dann auch noch Onlinekurse um mich weiterzubilden. Bislang hatte ich einen Kurs zum Thema „Netzwerktechnik“ und jetzt mache ich noch einen zum Thema „Linux“ (Betriebssystem) nebenbei. Das läuft dann alles parallel. Momentan mache ich es so, dass ich vormittags eher den Online Kurs mache und nachmittags programmiere ich dann mehr. Aber das kann ich mir auch frei einteilen wie ich mag.

In welchem Wechsel finden Theorie und Praxis statt?

Wir sind immer zeitweise im Betrieb und zeitweise in der Schule. Insgesamt aber mehr im Betrieb. In der Schule haben wir Schwerpunktfächer wie „Vernetze Systeme“ oder „Elektrotechnik“ aber auch Fächer wie Deutsch, Englisch und Sport. Vor allem Englisch finde ich sehr wichtig, da man sich hier an einem so internationalen Standort befindet. Außerdem darf ich auch an Vorlesungen der Technischen Hochschule OWL teilnehmen.

Was gefällt dir besonders gut an deiner Ausbildung?

Mir gefällt vor allem, dass ich so abwechslungsreiche Tätigkeiten habe. Ich habe hier sehr viele verschiedene Themen an denen ich arbeiten kann und bin nicht auf eins festgefahren. Man muss für jedes Problem neue Lösungswege finden und das finde ich sehr interessant. Dadurch muss man häufiger auch mal um die Ecke denken.

Wo siehst du dich in Zukunft? Was hast du für Ziele?

Ich kann mir sehr gut vorstellen nach meiner Ausbildung noch ein Studium im technischen Bereich aufzunehmen. Ob in Lemgo oder woanders weiß ich aber noch nicht so richtig.

Wer sollte sich für diese Ausbildung bewerben? Welche Eigenschaften muss man für deinen Beruf mitbringen?

Man muss sich natürlich auf jeden Fall für Technik interessieren, sonst kann es durchaus langweilig werden. Außerdem ist Logik ziemlich wichtig für diesen Beruf. Ansonsten sollte man ehrgeizig sein, denn oft lassen sich Probleme nicht so einfach lösen und dann muss man einfach dranbleiben und geduldig sein. Englischkenntnisse sind natürlich auch sehr wichtig. Ich arbeite in meiner Recherche kaum mit deutschen Artikeln oder Infomaterialien.

Wenn du dich mal zurückerinnerst, wie waren deine allerersten Tage am inIT?

Ich bin hier von Anfang an wirklich super aufgenommen worden. Ich wurde auch direkt allen Leuten vorgestellt. In den ersten Tagen sind das natürlich alles erstmal viele Informationen auf einmal, die man dann aber in den folgenden Wochen besser einordnen kann. Am Anfang war ich aber auch wirklich sehr aufgeregt. Das Berufsleben ist ja auch nochmal etwas ganz anderes als die Schule. Da muss man sich natürlich erstmal reinleben. Jeden Tag, 8 Stunden am Tag arbeiten, das ist natürlich eine Umgewöhnung.

Inwiefern hast du dich im Rahmen deiner Ausbildung persönlich weiterentwickelt?

Ich bin auf jeden Fall viel selbstständiger geworden. Hier muss ich eigenverantwortlich Aufgaben übernehmen und mir bewusstmachen, dass ich, wenn ich Fehler mache, auch selbst dafür verantwortlich bin. Gleichzeitig habe ich aber auch gelernt Bescheid zu geben, wenn ich mal Hilfe brauche. Man kann nicht immer alles direkt können und ist auf die Erfahrung der Vorgesetzen angewiesen. Insgesamt kann ich mich mittlerweile einfach viel besser selbst einschätzen und selbst reflektieren.

Was würdest du einem frischen Azubi mit auf den Weg geben?

Locker bleiben! Sich nicht verrückt machen und ruhig bleiben. Am Anfang wirkt alles ein bisschen stressig, aber mit der Zeit kann man alles besser einordnen.

 

Das Interview führte Jana Vennegerts.