Egal ob bei der Arbeit, in der Produktion oder im Studium, in allen Bereichen machen sich die Auswirkungen der vierten industriellen Revolution bemerkbar. Wie sich diese ausgestalten, präsentierte das Centrum Industrial IT (CIIT) bei seinem Online Thementag rund um den bunten Blumenstrauß der Industrie 4.0.
Bei einem Live-Streaming ging es im ersten Teil des Tages durch verschiedene Stationen in der SmartFactoryOWL. Hier präsentierte Nissrin Perez vom CIIT-Partner Fraunhofer IOSB-INA mit der CUNA-Realproduktion eine nachhaltige Fertigung von Mehrwegbechern, welche aus Maismehl hergestellt werden. Den dahinter liegenden Digitalen Zwilling veranschaulichte ihr Kollege Magnus Redeker. An der nächsten Station zeigte Fraunhofer-Experte Sascha Heymann die neuen Möglichkeiten für den Vertrieb. Ähnlich wie bei einem Smartphone, kauft man zukünftig Apps für die Industrie 4.0 auf digitalen Marktplätzen. Der herstellerneutrale und plattformunabhängige Marktplatz bietet Angebote für Hardware, Software und Dienstleistungen. Welche Mehrwerte durch den Einsatz digitaler Assistenz bei der Ausgestaltung menschenzentrierter Prozesse entstehen, machte Alexander Kuhn vom Institut für industrielle Informationstechnik (inIT) der TH OWL, in seinem Beitrag zur Arbeit 4.0 deutlich. „Meine Maschine zeigt mir gerade eine Fehlermeldung an. Ich könnte nun Tage damit verbringen, die Handbücher der Maschine durchzublättern und eine Option nach der anderen ausprobieren, bis ich den Fehler gefunden habe. Doch meine digitale Assistenz hilft mir, Zeit einzusparen“, sagte Alexander Kuhn und löste mit seinem IPad innerhalb kürzester Zeit das Problem der Maschine. Die etablierten Experten machten den rund 40 Zuschauerinnen und Zuschauern deutlich, welche Potentiale in der Digitalisierung stecken und welche Vorteile der Mensch durch sie generiert. Doch wo kommen die Nachwuchskräfte her, die zukünftig den Weg weiter bestreiten? Der Studiengang „Digitalisierungsingenieurwesen“ der Technischen Hochschule OWL hat genau das zum Ziel. Professor Andreas Deuter stellte diesen gemeinsam mit dem aktuellen Studenten Daniel Schramm vor.
Nach einer kurzen Pause ging der Online-Thementag im Gebäude des CIIT weiter. Hier ist es seit kurzer Zeit möglich, sich den Kaffee von einem Roboter-Barista überreichen zu lassen. Um dies zu realisieren, arbeitete in den vergangenen Monaten ein interdisziplinäres Team aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an der Umsetzung. Natalia Moriz und Philip Priss vom InIT, Andreas Otto von Phoenix Contact und Sven Eikelmann sowie Nikolai Thiessen von Melitta stellten stellvertretend für das ganze Team von ca. 15 Leuten den Prozess vor. Die Arbeit hat sich gelohnt: der auf den Namen „CinITo“ getaufte Roboter-Barista konnte CIIT-Geschäftsführerin Anja Moldehn, welche als Moderatorin durch den Tag führte, erfolgreich ihren gewünschten Milchkaffee überreichen. Zum Abschluss des Tages stellte Philip Kleen vom Fraunhofer IOSB-INA das Projekt AutoS2, welche die Automatisierung der Risikobeurteilung für die Maschinensicherheit bearbeitet, vor.