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Forschungsprojekt AMICO: Maßgeschneiderte Assistenzsysteme stärken berufliche Inklusion

AMICO - inklusive Arbeitsplätze durch flexible Assistenzsysteme

Mario Heinz-Jakobs vom inIT und ein Teilnehmer des Wertkreis Gütersloh testen in der Produktionshalle die praktische Anwendung eines Demonstrators im Rahmen des AMICO-Projekts.

Gemeinsam mit weiteren Projektpartnern startet das Institut für industrielle Informationstechnik (inIT) der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe (THOWL) das Forschungsprojekt AMICO mit dem Ziel, selbstadaptive Interaktionsformen zu entwickeln, um Menschen mit unterschiedlichen Einschränkungen im Arbeitsumfeld bedarfsgerecht zu unterstützen.  

AMICO: Projektbeschreibung und Zielsetzung

Das Projekt ist am inIT in der Arbeitsgruppe Mensch-Technik-Interaktion unter der Leitung von Prof. Dr. mult. Carsten Röcker verortet. AMICO adressiert das Bedürfnis der ca. 4 Millionen Menschen mit Behinderung im erwerbsfähigen Alter in Deutschland nach selbstbestimmter Teilhabe am Arbeitsleben. Ziel des Projekts ist es, digitale Assistenzsysteme flexibler und funktionaler zu gestalten. „Dabei geht es nicht allein um das Abbilden von linearen Prozessen, wie es bereits in vielen Assistenzsystemen umgesetzt wurde. Es geht vielmehr um die optimale Ausrichtung des Systems an individuelle Fähigkeiten und Bedarfe sowie die teilautomatisierte Anpassung an sich ändernde Umstände,“ erklärt Mario Heinz-Jakobs, wissenschaftlicher Mitarbeiter am inIT. Das Projekt legt großen Wert auf eine menschzentrierte und ethische Systementwicklung, die durch maschinelle Lernverfahren und Künstliche Intelligenz unterstützt wird. Gemeinsam mit Partnerinnen und Partnern aus der Inklusion wird das System praxisnah getestet.

Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Förderprogramms „START-interaktiv: Interaktive Technologien für Gesundheit und Lebensqualität“ gefördert. Folgende Projektpartner aus Forschung und Anwendung haben sich zusammengeschlossen, um innovative und praxisnahe Lösungen zu entwickeln: das inIT, die wertkreis Gütersloh gGmbH, die Botttroper Werkstätten gGmbH und der Landesverband Westfalen-Lippe (LWL).

Forschungsaktivitäten und praktische Anwendung

Derzeit werden gemeinsam mit den Anwendungspartnern exemplarische Anwendungsfälle spezifiziert und eine digitale Infrastruktur mit mehreren Forschungsdemonstratoren und einer lokalen Serverumgebung aufgebaut. Diese dienen als Basis für die Konzeption, Entwicklung und Evaluierung flexibler Assistenzlösungen, die dann zukünftig in den Produktionsumgebungen des wertkreis Gütersloh und der Bottroper Werkstätten praxisnah implementiert und evaluiert werden.

Durch die Entwicklung adaptiver, nutzerzentrierter Technologien, die individuelle Fähigkeiten und Bedürfnisse berücksichtigen, leistet das Projekt einen wichtigen Beitrag zur beruflichen und sozialen Inklusion. „Der Mensch steht im Mittelpunkt und wird vom System basierend auf seinem Nutzungsverhalten unterstützt. Schlussendlich behält der Mensch die Selbstbestimmung und entscheidet bewusst. Daher auch der Anspruch der Teilautomatisierung,“ betont Alexander Kuhn, wissenschaftlicher Mitarbeiter am inIT, und unterstreicht damit noch einmal die Notwendigkeit von regulatorischen Mechanismen.

Ausblick: Großes Konsortialtreffen im Januar 2025

Bereits im Januar 2025 findet ein großes Konsortialtreffen aller Projektpartner in der SmartFactoryOWL in Lemgo statt, um die bisherigen Erfolge zu diskutieren und weitere Meilensteine und Projektmaßnahmen festzulegen.