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ETFA 2021 als digitale Konferenz

inIT-Sessions stoßen auf großes Interesse

Anton Pfeifer, Arne Neumann und Christoph-Alexander Holst (v.l.n.r.) streamten ihre Vorträge aus dem CIIT-Auditorium in Lemgo.

Das CIIT-Auditorium wurde zum Streaming-Center.

Christoph-Alexander Holst und Anton Pfeifer bei ihren Vorträgen.

Arne Neumann bei seinem Vortrag.

Knapp 400 registrierte Teilnehmer gab es in diesem Jahr bei der ETFA, der „IEEE International Conference on Emerging Technologies and Factory Automation“ vom 07. bis zum 10. September zu vermelden. Die Konferenz jährte sich zum 26. Mal und zählt zu einer der weltweit wichtigsten Fachkonferenzen für neue Technologien im Kontext der Fabrikautomation. Im vergangenen Jahr wurde sie als hybrides Event durchgeführt, in diesem Jahr setzten die Verantwortlichen auf eine rein digitale Variante. Die zentrale Organisation lag in Västeras, Schweden.

Zu den Organisatoren gehörte auch inIT-Vorstandsmitglied Dr. Lukasz Wisniewski, welcher schon seit 2016 für das Programm von Working in Progress Papers bei der ETFA verantwortlich ist. Zudem war das inIT wieder wie gewohnt mit zwei Special Sessions vertreten.

Die beiden wissenschaftlichen Mitarbeiter Christoph-Alexander Holst und Anton Pfeifer organisierten gemeinsam mit den Kollegen Prof. Dr. Diana Göhringer von der TU Dresden und Prof. Dr. Alexander Maier von der FH Bielefeld die Special Session „Challenges of Machine Learning in Intelligent Technical Systems“.

Maschinelles Lernen stellt bis dato das am weitesten fortgeschrittene Teilgebiet der Künstlichen Intelligenz dar. In dieser Session konzentrierten sich die Experten darauf, Maschinelles Lernen (ML) für die besonderen Anforderungen technischer und industrieller Anwendungen fit zu machen. Es reicht nicht, wenn ML in Internetanwendungen oder auf reinen Forschungsdaten brilliert. Vielmehr müssen ML-Algorithmen auch den Widrigkeiten und höchsten Anforderungen in Industrie standhalten können.
 
In den Vorträgen wurden insbesondere die Interpretierbarkeit von ML-Modellen und die Vorhersage von Maschinenverhalten beleuchtet sowie neuartige technische Neuronen, welche versprechen die Performance von Neuronalen Netzen weiter zu steigern, präsentiert. Zur Anwendung oder Evaluation kommen die Verfahren in Dronen, Flugzeugturbinen, elektrischen Motoren und Assistenzsystemen.
 
„Die ETFA lief in diesem Jahr in fünf parallelen Tracks gleichzeitig. Besonders gefreut hat uns, dass wir uns bezüglich der Besucherzahl gegenüber den parallellaufenden Konkurrenzsessions durchsetzen konnten. Das zeigt, dass wir mit unserem Fokus auf industrietauglichem Maschinellen Lernen genau die Interessen der Teilnehmer, wissenschaftlich und wirtschaftlich, treffen“, zeigt sich Holst im Nachgang sehr zufrieden. Dennoch blickt er auch mit einem weinenden Auge auf die Tage zurück. „Ich muss ehrlich sagen, dass ich die Präsenzkonferenzen sehr vermisse. Die Struktur der ETFA ist zwar beibehalten und wunderbar ins Digitale transferiert worden, dennoch fehlt der persönliche Kontakt“, so Holst.

Dem stimmt auch sein Kollege Arne Neumann zu. „Ohne den Besuch vor Ort ist es schwerer, dem Tagesgeschäft zu widerstehen und den relevanten Themen angemessen zu folgen. Die Intensität des wissenschaftlichen Austauschs und Begegnungen von Angesicht zu Angesicht fehlen einfach“, sagt er.

Gemeinsam mit seinen inIT-Kollegen Lukas Martenvormfelde und Dr. Lukasz Wisniewski sowie Prof. Jürgen Jasperneite und Dr. Sebastian Schriegel vom Fraunhofer IOSB-INA und Prof. Mikael Gidlund von der Mid Sweden University organisierte Neumann die Special Session „5G as a part of Factories oft the Future“.

5G Netzwerke bieten mit ihrer hohen Zuverlässigkeit und geringen Übertragungszeiten bei hohen Datenraten Eigenschaften, die für die Kommunikation in zunehmend flexiblen und mobilen Produktionsumgebungen benötigt werden. Der Einsatz in dieser industriellen Umgebung stellt jedoch auch spezifische Anforderungen an 5G und es gilt, die durch 5G zunehmende Komplexität der industriellen Netzwerke zu beherrschen. Damit ergibt sich ein breites Forschungsfeld, das mit der Organisation dieser Session adressiert werden sollte.

Es wurden viele hochwertige Beitragsvorschläge für die Session eingereicht, von denen die vier besten Beiträge präsentiert werden konnten. Deren Themen reichten von Architekturvergleichen und Leistungsanalysen über die Funk-gerechte Umsetzung von Maßnahmen zur Maschinensicherheit bis zu Messergebnissen aus Pilotanwendungen.

Die Session wurde in ausgewogenem Verhältnis von Vertretern aus der Forschung und aus Unternehmen besucht, was zeigt, dass “5G as a part of Factories of the Future” nicht nur ein spannendes Forschungsfeld, sondern auch wirtschaftlich interessant ist.

Die ETFA 2021 ist schließlich auch in neuer Form eine beliebte Anlaufstelle für Forschung im Industrie- und Automatisierungssektor geblieben. Die Hoffnung auf eine Präsenzveranstaltung im nächsten Jahr ist bei allen Beteiligten dennoch groß.