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Die Zukunft der intelligenten Lebensmittelfabrik

Methoden der Datenintelligenz versprechen Möglichkeiten

Prof. Dr. Helene Dörksen forscht und lehrt auf dem Gebiet „Mathematik und Authentifikation“ mit den Schwerpunkten bildgebende Verfahren und multivariate Analysemethoden.

Die Digitalisierung und Industrie 4.0 erhält immer mehr Einzug in die verschiedensten wirtschaftlichen Branchen und Sektoren. So macht sie auch vor der Lebensmittelindustrie keinen Halt. Doch wie könnte in Zukunft eine intelligente Fabrik in der Lebensmittelindustrie aussehen? Und welche Möglichkeiten verspricht dabei die Datenintelligenz?

Auf diese Fragen ging am 09. November Professorin Helene Dörksen vom Institut für industrielle Informationstechnik der TH OWL im Rahmen der solutions-Veranstaltung „Die Zukunft der intelligenten Lebensmittelfabrik“ ein. Solutions ist das OWL Forum für Technologie und Innovation. Unternehmen, Forschungseinrichtungen und wirtschaftsnahe Organisationen diskutieren neue Entwicklungen rund um die digitale und ökologische Transformation und tragen sie in die Praxis.

Die Zukunftsvision für eine intelligente Lebensmittelfabrik wird aktuell auf dem Innovation Campus Lemgo gebaut. Die Smart FOODFACTORY ist eine Forschungs- und Demonstrationsplattform für die digitale Transformation in der Lebensmitteltechnologie, in der neue Technologien, Produkte und Produktionsprozesse der Lebensmittelbranche gemeinsam entwickelt und evaluiert werden. Um die Fabrik intelligent zu machen, sollen verschiedene mathematische und datenbasierte Ansätze integriert werden. „Wir möchten zukünftig Maschinen und Produkte mit Sensoren und Datenintelligenz ausstatten. Damit können wir frühzeitig überprüfen, ob zum Beispiel eine Anlage demnächst gewartet werden muss oder das Lebensmittel bestimmte Qualitätseinschränkungen hat. Unterschiedliche Szenarien einer Lebensmittelproduktionsanlage lassen ein digitales Abbild entstehen und somit lassen sich früher Aussagen treffen oder Rückschlüsse auf reelle Probleme machen. Das spart Zeit und Geld und ist nachhaltiger“, beschreibt Prof. Dörksen die Visionen.

Aktuell stoßen beispielsweise Bildgebungsansätze bei Lebensmitteln allerdings noch an ihre Grenzen. Multivariable Datenanalyse ist noch eingeschränkt einsetzbar, da die notwendigen Methoden noch nicht ausgereift sind. Lebensmittel sind schon in ihren Rohstoffen ein sehr variables Produkt und es sind besondere Hygiene- und Qualitätsansprüche von Bedarf. „Wir können vorhandene und erfolgreiche Ansätze aus der intelligenten Industrie, in der zum Beispiel künstliche Intelligenz oder der digitale Zwilling zum Einsatz kommen, nicht einfach eins zu eins auf die Lebensmittelbranche übertragen. Wir stecken in dem Bereich noch in den Kinderschuhen“, schließt Prof. Dörksen ab. Die Smart FOODFACTORY wird zukünftig auf höchstem technischen Niveau ein überregionaler Impulsgeber für Innovationen sein.

Die Smart FOODFACTORY wird von EFRE, dem Europäischen Fond für regionale Entwicklung, gefördert und hat ein Gesamtvolumen von rund 10 Mio. Euro.