In der Anwendung von Automatisierungstechnik stellt die Automobilindustrie die Königsklasse dar. Vorne dabei: Europas größter Automobilhersteller: Volkswagen (u. a. VW).
Grund genug, für Professor Jürgen Jasperneite und Benedikt Lücke mit 30 Studierenden der Studiengänge Elektrotechnik, Technische Informatik und Mechatronik im Rahmen der Lehrveranstaltung „Maschinennahe Vernetzung“, das Stammwerk von VW in Wolfsburg zu besuchen. Der Standort wartet alleine aufgrund seiner schieren Größe mit vielen Superlativen auf: 54.000 Menschen produzieren hier 3.500 Fahrzeuge – täglich. Auf einer Fläche von 17 Fußballfeldern wird, mithilfe von 1.600 Handhabungs- und Schweißrobotern, die Karosserie zusammengebaut. Das Ganze mit einem Automatisierungsgrad von 98 Prozent. Nur zwei Arbeitstage werden für die Erstellung eines auslieferungsfähigen Fahrzeugs benötigt.
In der Fabriktour wurden die wichtigsten Produktionsbereiche, beginnend mit dem Presswerk, dem Karosseriebau, der Lackiererei und der Endmontage des VW-Golf VII besichtigt. Diese Produktionsschritte haben sehr unterschiedliche Automatisierungsgrade. Besonders beeindruckend waren die vielen ausgefeilten automatischen Abläufe kooperierender Roboter sowie die Anstrengungen zur Verbesserung der Ergonomie der Werkerarbeitsplätze.
Und noch eine Superlative zum Schmunzeln: Das meistverkaufte Produkt von VW ist kein Auto, sondern die mit mehr als 6 Millionen Stück/Jahr verkaufte VW-Currywurst. Ein gelungener Ausflug in die Praxis am Ende der Lehrveranstaltung und ein echter Einblick in ein künftiges Arbeitsfeld.