5G gilt als Schlüsseltechnologie, um die digitale Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft zu beschleunigen: Neben wesentlich höheren Datenübertragungsraten wird die Übertragung in Echtzeit sowie die Vernetzung von Maschinen, Anlagen und Robotern in der Industrie möglich. In Kombination mit Edge-Computing wird 5G neue Freiheitsgrade für die Verteilung von Automatisierungsfunktionen bieten und dadurch die Vernetzung von Maschinen und Anlagen noch flexibler machen.
Auch am Institut für industrielle Informationstechnik der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe gehört das Thema zu den zentralen Forschungsschwerpunkten. Gemeinsam mit der Universität Paderborn, InnoZENT OWL e. V. und den Industrieunternehmen Benteler Business Services GmbH, MECSware GmbH und Nuromedia GmbH haben sie Anfang des Jahres das Projekt „5G4Industry“ gestartet. Das Projekt wird ihm Rahmen des Wettbewerbes 5G.NRW vom Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert. Insgesamt fördert die Landesregierung 13 herausragende 5G-Projekte mit bis zu 26 Millionen Euro.
Ziel des Projektes ist die Entwicklung und Erprobung weitgehend automatisierter Managementwerkzeuge, welche die unterschiedlichen Ressourcentypen zum Transportieren, Verarbeiten und Speichern von Daten gemeinsam behandeln. „Am inIT untersuchen wir dabei vernetzte eingebettete Echtzeitsysteme für die industrielle Informationstechnik und fokussieren uns auf die für Anwender wichtigen Ende-zu-Ende Dienstgütekriterien wie Echtzeitfähigkeit, Robustheit und Zuverlässigkeit. Durch die Kombination von Managementwerkzeugen wollen wir die Ressourcen so verwalten, dass unterschiedlichste Anwendungen entsprechend ihrer Priorisierung bestmöglich in ihren Dienstanforderungen unterstützt werden“, erklärt inIT-Projektmitarbeiter Arne Neumann. Die für eine 5G Vernetzung entwickelten Lösungen für einen industriellen Anwendungsfall sollen dann in der SmartFactoryOWL realitätsnah, insbesondere für den industriellen Einsatz in kleinen und mittleren Unternehmen, erprobt und demonstriert werden.
Das Projekt hat mittlerweile ordentlich Fahrt aufgenommen. So kamen am 30. April die Projektpartner zum ersten Quartalsmeeting zusammen. „Bei dem Treffen haben wir unter anderem die Erfassung der 5G-Anwendungsszenarien bei den Industriepartnern abgeschlossen. Außerdem haben wir erste Architekturansätze für die Planung und das Management der Netzwerk- und Cloudressourcen festgelegt sowie die Ziele für die Demonstration in der SmartFactoryOWL diskutiert. Bereits die ersten Projektmonate haben uns gezeigt, dass die geplanten Ergebnisse von großem Nutzen für künftige Anwendungen sein können“, fasst Neumann zusammen.
Auch die inIT-Mitgliedschaft in der 5G-ACIA, dem zentralen globalen Forum für die Gestaltung von 5G im industriellen Bereich, zeigt die Relevanz des Themas für das Institut.